Mit dem Auto zum Gardasee

Ein Reisebericht über die Hinfahrt mit dem Auto von Osnabrück  nach Caprino Veronese am Gardasee

Inhalt

Mit dem Auto zum Gardasee. Was erwartet einen auf der Fahrt, wo sollte man das letzte Mal tanken und was erwartet einen in Italien? Darauf möchte ich gerne in meinem Reisebericht eingehen.

Mit dem Auto zum Gardasee

Ich muss gestehen, ich bin noch nie anders zum Gardasee gefahren, als mit dem Auto. Schon als Kind bin ich mit meinen Eltern mit dem Auto zum Gardasee gefahren. Aber man kann natürlich auch bequem mit dem Zug oder Bus anreisen, ist dann aber vor Ort am See auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen oder mietet sich ein Auto.

Allgemein kann ich aber aus Erfahrung sagen, dass der Nahverkehr und speziell die Bahn in Italien sehr pünktlich und zuverlässig verkehren. Die Betonung liegt hier auf dem „sehr“. Das sind wir leider nicht gewohnt und als ehemaliger Bahnpendler kann ich ein Lied von Verspätungen und Ausfällen singen. Das soll aber in diesem Bericht keine weitere Erwähnung finden.

Zudem wird der Nahverkehr am Gardasee durch Schnellboote, Fähren und Touristenboote ergänzt. Damit kommt man wunderbar von A nach B. Kurz gesagt, eigentlich braucht man am See kein Auto.

Trotzdem sollten wir uns die Reise mit dem Auto nicht schlecht reden, denn es ist bequem, man fährt sein eigenes Tempo und kann seine Pausen selbst einplanen. Außerdem ist es im Vergleich noch relativ günstig – besonders, wenn man zu viert als Familie reist.

Folglich ist man auch vor Ort flexibler und kann Ausflüge individueller planen.

Auf der Rückfahrt zeigt das Navi fast tausend Kilometer bis nach Hause an.
Auf der Rückfahrt zeigt das Navi fast tausend Kilometer bis nach Hause an.

Es geht endlich los

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Das Wetter war auch bei uns traumhaft schön und am Gardasee soll es ebenfalls sonnig und warm sein. Wir freuen uns schon. Die Koffer sind im Auto verstaut und auch der Proviant sollte locker bis zur Ankunft in Caprino Veronese reichen.

Dieses Mal sollte es aber morgens losgehen. Obwohl ich lieber abends gen Sonnenuntergang fahre. Aber der Familienrat hatte mich überstimmt. Wohlweislich das in den meisten Bundesländern die Ferien beginnen, war ich immer noch voller Hoffnung, dass doch nicht alle, besonders nach den monatelangen Corona-Einschränkungen, auch den Wunsch haben und ausgerechnet zur selben Zeit in den Sommerurlaub fahren werden.

Leider ist man mit schulpflichtigen Kindern gezwungen, innerhalb der festgelegten Ferienzeit seine Aktivitäten zu planen und so rauschten wir trotzdem frohen Mutes vom Hof. Wie konnte es anders sein, mit mehr als einer Stunde hinter unserem festgelegten Zeitplan.

Teil 1 unserer Reise mit dem Auto zum Gardasee

Teil eins unserer Reiseroute führte uns von unserer Heimatadresse in Osnabrück nach München. Genauer gesagt, kurz hinter München. Denn da lag unser erstes Ziel, nämlich ein kleines Hotel in einem Vorort in Autobahnnähe.

Für uns gehört die Reise schon zum Urlaub. Daher versuchen wir auch für gewisse Entspannungsmomente zu sorgen. Deshalb eine Übernachtung in einem Hotel. So halten wir das auch für die Rückfahrt. Sodass wir auch für die Rückfahrt stets eine Übernachtung in einem Hotel einplanen und vorab buchen.

Und die Erholung auf der Hinfahrt zum Gardasee im Hotel haben wir auch dringend gebraucht. Unsere Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet, denn eine so volle Autobahn und dermaßen überfüllte Raststätten hatten wir noch nie.

Schon auf den ersten Kilometern auf der Autobahn ab Bielefeld Richtung Kassel ging es verkehrsbedingt nur im Schneckentempo vorwärts und vor dem Autobahnwechsel bei Kassel von der 44 auf die Autobahn 7 war Stop-and-Go angesagt.

Hinter Kassel wurde es wieder etwas flüssiger. Aber ab Landesgrenze Bayern war die Fahrt eine einzige Katastrophe, weil es fast nur im Schneckentempo vorwärts ging. Die Raststätten und Autohöfe waren dermaßen überfüllt, dass sich schon an den Abfahrten lange Staus bildeten.

Zu allem Übel führte uns das Navi, kurz vor unserem ersten Etappenziel, quer durch München. Grund war ein Unfall auf dem Ring um München. Das kostete ebenfalls viel Zeit und zerrte an den geschundenen Nerven.

So haben wir unsere Zwischenetappe, das Hotel kurz hinter München, mit fast vier Stunden Verspätung erreicht. Schwamm drüber – da hilft nur eine positive Einstellung. Morgen wird es bestimmt besser. Jetzt noch was leckeres Essen und dann ging es völlig erschöpft ins Bett.

Teil 2 unserer Reise mit dem Auto zum Gardasee

Gut ausgeruht, ging es vom Hotel erst einmal in den Ort zur Tankstelle und in den Supermarkt. Die Wasservorräte mussten dringend aufgefüllt werden. Außerdem konnten wir hier auch schon die Mautvignette für Österreich kaufen.

Wer mit reichlich Vorlaufszeit seinen Urlaub bucht, kann das aber auch bequem online erledigen. Solltest Du einmal vergessen haben, die Vignette noch auf deutscher Seite zu kaufen, kannst Du zur Not die Vignette für die Autobahnmaut auch direkt nach der Staatsgrenze auf der ersten Raststätte in Österreich nachholen.

Mein Tank-Tipp

Hier ein mein Tipp zum Thema Tanken: Wenn Du etwas Geld sparen möchtest, informiere Dich vorher online über die Benzinpreise in Österreich, denn oft kannst Du kurz hinter der Staatsgrenze etwas billiger tanken als noch in Bayern. Wenn es nur einige Cent Unterschied ausmacht, tanke ich auch bei uns nochmal voll. 

Es gibt aber Tage, da liefern sich die Tankstellen im Grenzgebiet wohl eine wahre Preisschlacht und dann kann man beim Tanken hinter der Grenze eine Menge Geld sparen.

Daher schadet es nicht, sich etwas Zeit zu nehmen und die Preise online zu vergleichen. Mit dieser (letzten) Tankfüllung auf der Hinfahrt kommen wir meist problemlos bis zum Hotel am Gardasee.

An der Raststätte in Italien noch schnell einen Cappuccino genießen, dann geht es auch schon weiter.
An der Raststätte in Italien noch schnell einen Cappuccino genießen, dann geht es auch schon weiter.

Bis jetzt war ich guter Dinge, unser Ziel am Gardasee in der anvisierten Zeit zu erreichen. Denn als wir morgens ausgeruht auf die Autobahn fuhren, wirkte das Verkehrsaufkommen relativ normal. Und so ging es gut gelaunt von Österreich durch die Alpen in Richtung Italien.

Stopp, so schnell ging es dann doch nicht ans Ziel. Denn vor Innsbruck wurde es wieder sehr voll auf der Autobahn. Das kann dort viele Gründe haben. Schließlich handelt es sich um eine große Stadt, wo der Verkehr aus vielen Richtungen zusammen kommt. Zusätzlich bremst hier eine von sechs österreichischen Mautstationen den Verkehr bis zum Stillstand ab.

Zu allem Überfluss wurde das Verkehrsaufkommen auch nach Innsbruck nicht viel weniger und so quälte sich eine riesige Blechlawine langsam in Richtung Italien – und wir waren mitten drin. So ein Mist!

Teil 3 – Endlich in Italien

Nachdem wir den österreichischen Teil der Brennerautobahn hinter uns gelassen hatten, ging es in Italien auf besagter Autobahn weiter in Richtung Gardasee. Im Normalfall sind das zügig zurückgelegte 180 Kilometer. Mit nur einem kleinen Zwischenstopp für einen ersten echten Espresso. Aber dieses mal haben wir drei Pausen eingelegt. Einfach aus dem Grund, weil der Verkehr nervig war. Ein Mischung aus schnellen Passagen und reichlich Stop-and-go. Gefühlt schien unsere Ausfahrt Affi unerreichbar. Aber auch hier war die Situation auf den Raststätten genauso schlimm wie in Bayern. Sie waren bis zum Bersten voll. Einen Stellplatz für das Auto zu finden glich einem Lotteriespiel. Mehrmals hatten wir versucht doch noch einen Stellplatz auf einem der überfüllten Rastplätze zu finden, haben aber aufgegeben und sind letzten Endes nur durchgefahren. Bei einigen bildete sich schon auf der Zufahrt ein Stau. Da brauchte man es erst gar nicht versuchen.

Ganz ehrlich, dass hatte ich so noch nie erlebt. Und ich bin schon als Kind mit meinen Eltern fast jedes Jahr nach Italien gefahren. Immer in den Ferien. Aber so ein gigantisches Verkehrsaufkommen wie in diesen Sommer hatte ich noch nie erlebt.

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Noch drei Stunden bis zur Abfahrt in Affi

Das Navigationssystem korrigierte während der Fahrt fleißig die vermeintliche Ankunftszeit nach oben. Aus 14.26 Uhr wurden am Ende fast 18.00 Uhr.

Das ärgerte uns dann doch schon sehr. Schließlich hätte man nach dem Einchecken einen schönen Nachmittag am See verbringen können. Überdies schlaucht einen der Verkehr ziemlich und sorgt für schlechte Stimmung an Bord.

Autofähre Limone – Malcesine. Mit dem Auto ist man flexibel und plant seine Ausflüge ohne auf die Uhr zu gucken.
Autofähre Limone – Malcesine. Mit dem Auto ist man flexibel und plant seine Ausflüge ohne auf die Uhr zu gucken.

Mein Fazit unserer Reise mit dem Auto zum Gardasee

Mit dem Auto zum Gardasee fahren ist unter normalen Bedingungen keine große Sache. Auch von Norddeutschland aus ist es problemlos machbar. Wir hatten einfach bei dieser Reise zum Gardasee und auch auf der Rückfahrt kein gutes Timing erwischt. Denn das Verkehrsaufkommen hatte sich zum Ende der Pandemie extrem verstärkt. Es gab wohl einen riesigen Nachholbedarf, den man (leider) in den letzten zwei Sommern auch auf unseren Straßen gemerkt hat. Nachvollziehbar, denn jeder wollte nichts wie weg.

Leider wählten viele, genau wie wir auch, das gleiche Reisezielland und beschlossen auch das Auto als Transportmittel zu nehmen.

Nach dieser Erfahrung werde ich beim nächsten Mal wohl wieder gegen Abend starten und entspannt, bei (hoffentlich) wenig Verkehr, durch die Nacht Richtung Gardasee fahren. Mit einem Fahrerwechsel (meine Frau) in den frühen Morgenstunden kommt man dann ohne Zwischenübernachtung ans Ziel.

Du solltest Dich aber nicht von dem abschrecken lassen. Einmal losgelöst von der erlebten Verkehrssituation betrachtet, kommt man als vierköpfige Familie mit dem Auto immer noch relativ preisgünstig an den Gardasee. Trotz der erhöhten Energiepreise hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Alternative ermittelt. Vom damals erhältlichen 9-Euro-Bahnticket einmal abgesehen.

 

Mit dem Auto reist man einfach bequem von Tür zu Tür. Sprich von Haustür zur Hotelzimmertür. Die Umweltbilanz dürfte für Reisende allgemein nie günstig ausfallen. Sie war auch nicht Ausgangspunkt für meinen Reisebericht.

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